Ehemalige Mitschüler der Wolfhelm-Gesamtschule sehen sich nach 20 Jahren wieder

Vom Klassentreffen in den Kreißsaal   

Da wurden allerhand schöne Erinnerungen wach: 20 Jahre nach ihrem Abschluss haben sich jetzt die einstigen Schüler und Schülerinnen der 10.1 der Olfener Wolfhelm-Gesamtschule wiedergetroffen. Auch ihre beiden Klassenlehrer Bert Baesgen und Gabriele Weinrich waren dabei. Und die Freude über das Wiedersehen war bei allen Teilnehmenden riesengroß. Aber auch am Tag danach: Eine ehemalige Mitschülerin, die hochschwanger und bereits mit Wehen das fröhliche Beisammensein genossen hatte, brachte nur wenige Stunden später eine gesunde Tochter zur Welt. Dass diese Geschichte noch mehrfach erzählt werden wird, da waren und sind sich alle sicher.

Doch auch während des Rundgangs durch die Gesamtschule am Nachmittag erzählten sich die Ex-Klassenkameraden und ihre Lehrer so manche Anekdote, als sie wie früher gemeinsam durch die Flure, die Mensa, das Forum und die verschiedenen Räume schlenderten. Schließlich kehrte die Gruppe – 21 der ehemals 29 Mitschüler waren der Einladung gefolgt – in ihrem damaligen Klassenzimmer ein. Dort gab es den Videofilm zu sehen, den Bert Baesgen gedreht hatte. Inzwischen liegt der Streifen in einer digitalen Fassung vor. Vom Einschulungsgottesdienst über Ausflüge jeder Art bis hin zur Entlassfeier dokumentiert der Film in Wort und Bild, was die „Rentierklasse“ zwischen 1997 und 2003 alles gemacht hat. Dass als Wappentier ausgerechnet die Paarhufer ausgewählt worden waren, lässt sich auf die Liebe Bert Baesgens für Schweden zurückführen. Passenderweise trägt der Film somit bis heute den Titel „Der Rentiertrek“. 

Während einer Vorstellungsrunde wurde klar: Alle haben in den vergangenen 20 Jahren viel erlebt, alle haben ihren ganz eigenen Lebensweg eingeschlagen. Und doch verbindet sie noch immer eines: ihre gemeinsame Schulzeit, an die sie sich noch immer voller Begeisterung zurückerinnern, wie sie allesamt betonten. Froh waren sie deshalb alle, dass sie mit Thomas Noske ein Lehrer, den sie noch von damals kennen, durch die Schule führte sowie die Technik ans Laufen brachte. Und das an seinem freien Samstag. Natürlich bedankten sich die „Rentiere“ entsprechend bei ihm für diesen Einsatz. 

Im Lüdinghauser Lokal „heimelich“, das die ehemalige Klassenkameradin Maren Döttelbeck führt, klang die Veranstaltung mit leckerem Essen und Trinken sowie lustigen Gesprächen aus. Dort wartete mit einer Mitschülerin mit kugelrundem Babybauch die nächste Überraschung auf die Gruppe. Der pensionierte Pauker Bert Baesgen sorgte sich dann irgendwann aber doch um die Hochschwangere und ermahnte sie augenzwinkernd angesichts häufiger einsetzender Wehen bloß nicht zu lange mit der Fahrt ins Krankenhaus zu warten: „Ich möchte nicht, dass am Montag in der Zeitung steht, dass eine Schülerin im VW-Bus des Ex-Lehrers ein Kind bekommen hat. Nach 40 Jahren Schule bin ich zwar einiges gewohnt, aber als Hebamme will ich mangelns Praxis auf meine alten Tage dann sicherheitshalber doch nicht mehr aushelfen müssen.“ 

Zum Glück ging die ganze Sache gut aus: Für viele ehemalige Gesamtschüler endete das Klassentreffen bestens gelaunt erst am frühen Sonntagmorgen, für die Mitschülerin in anderen Umständen dann tatsächlich im Kreißsaal. Über ein Foto im eigens für das Wiedersehen gegründeten „WhatsApp“-Chat freuten sich alle. Es hagelte Glückwünsche für die Mama. Und – erneut – Worte des Dankes an das Organisationsteam um Maren Döttelbeck, André Schotte, Christian Möller, Annika Wienhölter und Bert Baesgen.